Das Bunte Bentheimer Schwein

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ging in Deutschland die Vielfalt der regional verankerten und den dortigen Verhältnissen bestens angepassten Haustierrassen zugunsten von wenigen speziellen Hochleistungsrassen drastisch zurück. Dadurch verlor die Landwirtschaft in besorgniserregendem Maße überlebenswichtige genetische Ressourcen. Viele alte Haustierrassen verschwanden von der Bildfläche oder gerieten an den Rand des Aussterbens. Eine davon war das Bunte Bentheimer Schwein, das in der Herkunftsregion auch als Bentheimer Landschwein bezeichnet wird. Es war lange Zeit ein beliebter Lieferant hochwertiger Fleisch- und Wurstprodukte. Leider geriet es Ende der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts in die Mühle des sich ändernden Verbrauchergeschmacks. Fettarmes Fleisch war angesagt – das konnten die Bentheimer Landschweine nicht liefern. Und so wurde die Zucht Stück für Stück aufgegeben, bis nur noch wenige Dutzend Tiere in Deutschland vorhanden waren. Hätte nicht der Züchter Gerhard Schulte-Bernd aus Isterberg an der Haltung der letzen „Swatbunten“ festgehalten. Das war nicht nur, aber auch in geschmacklicher Hinsicht eine Heldentat. Davon können Sie sich selbst überzeugen :

Geschmack aus Großmutters Zeit
Das Bentheimer Landschwein zeichnet sich durch hohe Fruchtbarkeit, große Robustheit und Widerstandsfähigkeit sowie durch eine sehr gute Fleischqualität mit einem hervorragenden Geschmack aus und hebt sich damit deutlich von seinen konventionellen Verwandten ab. Mittlerweile zählen eine wachsende Anzahl von Feinschmeckern zu den Abnehmern der Bentheimer Landschweinprodukte. Von allen wird der herzhafte und ursprüngliche Geschmack der Spezialitäten geschätzt. Sollten Sie also auf der Suche nach dem Geschmack der „guten alten Zeit“ sein, dürfen Sie sich diesen Genuss nicht entgehen lassen!

Gutes Fleisch durch artgerechte Haltung
Geht es dem Schwein gut, schmeckt es dem Verbraucher umso besser. Die Ferkel werden extensiv gehalten. Das heißt: artgerechte, natürliche Haltung, die den Ferkeln viel Bewegung und ausreichend Zeit zum Wachsen ermöglicht. Die Tiere bekommen qualitativ hochwertiges Futter, um das sie mit ihren Artgenossen nicht konkurrieren müssen. Tiere aus artgerechter Haltung lagern übrigens weniger Wasser in ihrem Muskelgewebe ein. Die Folge: rosigeres und zarteres Fleisch, das weniger blass ist und beim Braten nicht so stark schrumpft wie unter Umständen das Fleisch von Schweinen aus konventioneller Haltung.